Hauptbereich
Übersichtskarte Rundgang III
Rundgang III
Hier finden Sie weiterführende Texte und Bilder zu den jeweiligen Objekten:
41 | Furt, ehemalig
In früheren Zeiten (möglicherweise schon in vorrömischer Zeit) war in diesem Bereich eine Furt durch die Fils (genaue Stelle nicht mehr bekannt), die im Zuge der Haupt-Römerstraße Cannstatt – Augsburg im Bereich Göppingen – Esslingen eine wichtige Flussüberquerung war. Erhalten sind als Zuläufe noch je eine Wegspur links und rechtsseitig, die schon in der Landesvermessung von 1828 eingemessen waren. Im Zusammenhang mit der Furt könnte auch die mysteriöse Hochdorfer „Hintere Burg“ als Wachposten gestanden haben. Die Fils hatte früher ein viel flacheres Bett, weil damals viel mehr Geschiebe von dem Fluss befördert wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite hangaufwärts ist ein gerade verlaufender Feldweg erkennbar, er könnte der früheren Furt zugeordnet werden. Furtüberquerungen waren vor allem bei Hochwasser nicht ungefährlich; von Todesfällen dabei wurde in früheren Zeiten berichtet. In späteren Jahren wurde die Furt überflüssig durch den Bau einer Brücke über die Fils - ca. 500 m flussaufwärts von hier (in Bahnhofsnähe Reichenbach).
42 | drei Linden
Die drei Linden an der ehemaligen Vizinalstraße nach Reichenbach wurden 1930 von Bürgermeister Güthle als Wahrzeichen der Gemeinde für das Gemeindewappen vorgeschlagen. Davor gab es kein eigenes Ortswappen. Die drei Bäume galten bei der Annahme des Wappens als landschaftliches Wahrzeichen, sie standen unter Denkmalschutz. Das Wappen zeigte anfangs drei grüne Linden auf grünem Boden in silbernem Schild, wurde von der Gemeindeverwaltung aber 1966 anstelle des grünen Bodens mit einem heraldischen Dreiberg ins Wappen aufgenommen. Der Dreiberg soll auf die erste Silbe des Namens Hochdorf hinweisen. In dieser Form ist es immer noch das offizielle Wappen der Gemeinde (wie auch auf der Broschüren-Vorderseite abgebildet). Inzwischen sind die 3 Linden sichtlich gealtert, Kronensicherung nach Blitzeinschlag und andere Baumpflegemaßnahmen wurden und werden durchgeführt, damit die mittlerweile als Naturdenkmal geführten Bäume weiter erhalten werden können. 2016 wurden vom Verein HGOH erstmalig Gehölzauslichtungen um die 3 Linden herum durchgeführt.
43 | Steinbruch, ehemalig | (Beschreibung in Arbeit)
in Bearbeitung
44 | hintere Burg | (Beschreibung in Arbeit)
in Bearbeitung
45 | Aspenbrünnele
Anlässlich der in den Jahren 1963 - 1977 durchgeführten Flurbereinigung für den Großteil der Gemarkung Hochdorf wurde als „Abschlussdenkmal“ dieser Brunnen mit einer kleinen Grünanlage angelegt. Die Bodenplatte zeigt den Zeitraum auf. Der Brunnen wird von der früheren Dobel- Wasserversorgung gespeist.Bereits im Jahr 1909 und mehrfach in den Folgejahren gab es Ansätze zur Bereinigung der Feldflur, das Interesse daran war aber aufgrund der überwiegenden Nebenerwerbslandwirtschaft nicht sehr groß. Im Jahr 1951 wurde dann der Anstoß zur endgültigen Durchführung gegeben. Die Intensivierung der Landwirtschaft brachte die Notwendigkeit größerer zusammenhängender Anbauflächen mit sich, und so wurde die in Folge der Realteilung im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert entstandene Zerstückelung der landwirtschaftlichen Anbauflächen auf Basis eines Flächennutzungsplanes mit Zukunftsperspektive durch eine sinnvolle Neueinteilung bereinigt. Wesentliches Ergebnis war eine völlige Neuordnung der Feldflur, viele neue, ausgebaute Feldwege und sieben Aussiedlungen sowie die Bereitstellung der Trasse für die neue Straße nach Reichenbach.
46 | Köhlerbachbrückle (denkmalgeschützt)
Letzte noch vorhandene steinerne Bogenbrücke auf Hochdorfer Gemarkung. Genaues Baujahr ist unbekannt, vermutlich 18./19. Jahrhundert. Namensgeber ist der aus dem Gewann „Köhler“ auf Gemarkung Wellingen herkommende Köhlerbach. Im Gewann Köhler wurde in zurückliegender Zeit in Kohlenmeilern Holzkohle für die umliegenden Schmieden hergestellt. Der Köhlerbach wird ab dem Zusammenfluss mit dem Dammbach zum Talbach, um dann unweit der Markungsgrenze in die Fils zu münden. Auffallend sind die beiden markanten, sehr selten vorkommenden Keilsteine oben in der Mitte der Gewölbebögen. Das Brückle ermöglicht die Zufahrt zu den linksseitigen Äckern und war für die damaligen landwirtschaftlichen Gespanne ausgelegt. Sie besitzt eine hohe Tragkraft, denn sie trägt heute noch ohne Einschränkung die inzwischen recht hohen Gewichte der landwirtschaftlichen Fahrzeuge. Trotz vieler überstandener Hochwasser ist das Brückle noch in einem sehr guten Zustand, denn als Material wurde der widerstandsfähige Angulaten-Sandstein verwendet, wahrscheinlich aus dem Hochdorfer Steinbruch.
47 | Ziegelhütte
Jahrhundertelang wurde im Ortsteil Ziegelhof (bis 1935 „Ziegelhütte“ genannt), auf dem Gelände Ecke Amselweg 1 - Finkenweg 1 Lehm aus der nahe gelegenen Lehmgrube zu Ziegeln gebrannt. Genaueres zu Eigentümer und Beginn ist leider nicht bekannt. Erstmals 1739 wurde ein Johann Georg Bruntner genannt. Sohn Andreas, von Beruf Ziegler, verkaufte ca. 1795 wieder. 1854 erwarb Christian Lutz aus Reichenbach die Ziegelhütte, der 1858 einen Umbau zur Modernisierung durchführte. 1898 erfolgte der Einbau eines Dampfkessels mit Ringofen, dadurch war erstmals eine Ziegel-Herstellung in größerem Umfang möglich. 1914 nach Ausbruch des ersten Weltkrieges mussten 17 italienische Arbeiterinnen und Arbeiter die Ziegelei verlassen. Im August 1914 wurden die Produktionsstätten stillgelegt, später abgebrochen. Das frühere Gebäude Finkenweg 1 stand auf verbliebenen Mauerresten der Ziegelhütte. Ziegel von der Ziegelhütte sind noch auf vielen alten Häusern in Hochdorf zu finden, z.B. auch auf dem Weberhof. Auf dem Gelände der Lehmgrube befindet sich heute der Reitplatz.