Gemeinde Hochdorf (Druckversion)

Vollsperrung der L1201

Autor: Stockburger
Artikel vom 11.04.2024

Vorab: Die Verkehrsbehörde entscheidet über Verkehrsführung und Verkehrsschilder, nicht die Gemeinde.

Die Gemeinde hatte leider erst kurzfristig erfahren, dass eine Vollsperrung während der gesamten Dauer der Baumaßnahme aufgrund aktueller Sicherheitsvorschriften zugunsten der am Bau Tätigen erforderlich ist. Wir haben daraufhin zeitnah die Öffentlichkeit informiert. Der offizielle Bescheid mit den genauen Verkehrsregelungen war zu diesem Zeitpunkt noch bei der Verkehrsbehörde in Arbeit und lag uns noch nicht vor. Dementsprechend konnten wir zunächst nur allgemein informieren, ohne ins Detail zu gehen, was wir sehr bedauern. Das war auch für uns sehr unbefriedigend.

Im Zuge der Baumaßnahme wird am Ortseingang eine Querungshilfe eingebaut, die Landesstraße saniert und ein Radweg erstmals in der rechtlich erforderlichen Breite hergestellt. Bisher war der Weg parallel zur Landesstraße 1201 nur ein Fußweg und durfte – rechtlich betrachtet – von Radfahrern ab einem Alter über zehn Jahren nicht befahren werden. Der Bau des Radweges erfordert eine sehr aufwändige Bauweise mit umfangreichem Gerät von der Landesstraße aus, weil das Gelände teilweise sehr steil und tief abfällt, und die Gründung in Bachnähe bei instabilen Bodenverhältnissen erfolgen muss. Hieraus ergibt sich die lange Dauer der Maßnahme. Die Gemeinde hat ein Augenmerk auf die zügige Durchführung.

Der neue Radweg hat eine überörtliche Bedeutung und bindet neben Hochdorf auch das Albvorland mit der geringsten Steigung an den künftigen Radschnellweg Neckar-Fils nach Esslingen und Stuttgart an.

Bezüglich der Verkehrsführung während der Baumaßnahme kommt oft die Frage auf, warum die Reichenbacher Straße nicht für alle freigegeben ist, wenn doch der Bus durchfahren kann. In wenigen Wochen wird auch die Reichenbacher Straße nicht mehr für den Bus durchgängig sein. Zudem würde die Öffnung der Reichenbacher Straße laut Verkehrsbehörde und Verkehrspolizei den überörtlichen Verkehr massiv nach Hochdorf ziehen und auf Dauer mehr Probleme im Hauptort und auf dem Ziegelhof verursachen. Überdies ist die Reichenbacher Straße statisch nicht in der Lage, den Verkehr in beide Richtungen aufzunehmen. Eine wechselseitige Ampelregelung würde die Lage noch verschärfen.

Gelegentlich kommt die Frage auf, warum die Reichenbacher Straße nicht schon längst saniert wurde. Saniert oder nicht saniert: sie würde nicht freigegeben werden – auch nicht für wenige Wochen (s. soeben oben). Die Reichenbacher Straße wird nicht mehr auf ihre ursprüngliche Breite saniert, sondern auf Dauer im mittleren Bereich verengt bleiben. Sie wird dort nur eine Fahrspur für Kfz haben. Daneben wird ein Radweg entstehen.

Weitere, aus der Bevölkerung an uns herangetragene Umleitungen sind leider nicht möglich. Auch benannte Feldwege können nicht freigegeben werden, u.a. weil im letzten Bereich Richtung Reichenbach zu steil und zu unwegsam für den offiziellen Verkehr.

Bürgermeister Kuttler konnte bei der zuständigen Verkehrsbehörde (Landratsamt Esslingen) erreichen, dass ab dieser Woche von Notzingen und Roßwälden her klar erkennbar beschildert wird, dass durch Hochdorf keine Durchfahrt nach Reichenbach, Plochingen und zur B 10 möglich ist. Sinnigerweise wären diese Schilder bereits in Notzingen und Roßwälden an den Umleitungen aufzustellen und nicht erst auf Hochdorfer Gemarkung, doch leider wollten die dort zuständigen Verkehrsbehörden (Stadt Kirchheim für Notzingen und Landratsamt Göppingen für Roßwälden) dem nicht zustimmen.

Für den Ortsteil Ziegelhof konnte Bürgermeister Kuttler ein Durchfahrtsverbot mit Zusatzschild „Anlieger frei“ erwirken; ganz Hochdorf gilt als Anlieger. Dies sollte auch bewirken, dass aktualisierte Navigationssysteme den Ziegelhof bald nicht mehr als Ausweichstrecke ausweisen.

Das nun Erreichte hätten wir gern schon zu Beginn der Baumaßnahme so gehabt. Wir hoffen sehr, dass die neue Beschilderung schnell wirkt, der überörtliche Verkehr die Umleitungen nutzt, und der Verkehr auf dem Ziegelhof zumeist wieder funktioniert.

Die Verkehrsbehörde und die Verkehrspolizei haben mitgeteilt, dass nach Änderungen erfahrungsgemäß zwei Wochen abgewartet werden müsse, um die erreichten Effekte zu beurteilen, weil es so lange dauere, bis sich die Verkehrsteilnehmer an die Änderungen gewöhnten. Die in Hochdorf einschließlich Ziegelhof aufgetretenen Probleme seien typisch zu Beginn entsprechender Baumaßnahmen und Sperrungen. Regelmäßig sei es leider erst der Effekt des Chaos, der die Verkehrsteilnehmer auf die ausgewiesenen Umleitungen bringe.

Wir werden die Entwicklung der Verkehrsströme in den von Verkehrsbehörde und Verkehrspolizei vorgegebenen nächsten beiden Wochen beobachten und dann erforderlichenfalls weitere Änderungen verlangen. Hierbei werden wir nochmals alle Verbesserungsvorschläge aus Bürgerschaft, Verwaltung und Gemeinderat in die Waagschale legen. Aber: Die Gemeinde hat keine Entscheidungsbefugnis!

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